Viele gute Führungskräfte haben früher ausgezeichnete Präsentationstechniken erlernt - und sind dann völlig überrascht, wenn Sie in mein Seminar "Überzeugende Rhetorik und Körpersprache" kommen. Für viele öffnet sich ganz real eine neue Welt.
Woher kommt dieses Erstaunen? Nun, Präsentationsstrategien sind für Mitarbeiter und mittlere Führungskräfte gedacht und werden dort zu recht trainiert. Wer die Aufgabe des Middle Managements begreift, wird rasch erkennen, dass Rhetorik dort zwar gelehrt werden kann, aber kein primäres Bedürfnis ist.
Ein überzeugender Redner werden ist für die Top-Crew bestimmt, die ein Unternehmen lenken, oder einen Kundenkontakt mit Unternehmenslenkern aufbauen. Sicher ist sie strategisch sinnvoll für Aufsteiger, die zügig in relativ kurzer Zeit in die Unternehmensführung gelangen wollen. Die Gründe dafür werde ich weiter unten darlegen.
Beginnen wir mit dem Middle Management. Die primäre Aufgabe des Middle Managements ist die Umsetzung der strategischen Ziele - und nicht deren Aufstellung oder Änderung. Daraus ergibt sich, dass ein visionäres Auftreten als Redner oder auch nur Werte kreierendes Verhalten nicht im Vordergrund steht und von vielen CEO`s bzw. Vorständen nicht gewünscht wird.
Die Arbeit von Teamleitern oder auch Abteilungsleitern ist stärker fachlich geprägt. Sie verfügen über den enormen Sachverstand, der benötigt wird, um die (manchmal etwas abgehobenen) strategischen Vorgaben, in die reale Praxis der Mitarbeiter zu transferieren. Daher ist ihre Vorgehensweise die von Erklärungen und Begründungen.
Wo ist der große Unterschied zum Top-Management? Weshalb können die besten Manager auch mitreißende Reden halten?Hier werden Entwicklungen vorhergesehen und über mehrere Jahre, statt wie im Middle Management über einjährige Zielvereinbarungsgespräche, strategisch vorausgeplant.
Die Präsentationstechnik eignet sich zum Vermitteln von Zahlen und Fakten. Deswegen ist sie da im Vordergrund, wo die Zahlen bereits vorliegen. Hier ist auch die Stärke des so beliebten Microsoft Programms Power-Point. Allerdings habe ich noch nie gesehen, dass man damit starke positive Emotionen auslöst.
Und damit kommen wir zur Rhetorik. Haben Sie jemals einen großen Redner erlebt, der mit Power-Point gearbeitet hätte? Einen Nelson Mandela, einen Gorbatschow oder Bill Clinton?
Für große Schritte, großen Veränderungen, wie globale oder auch regionale Change Management Prozesse, müssen Sie Emotionen auslösen können. Vielleicht nicht ganz so stark, wie das Obama bei seiner Wahl gemacht haben, aber dennoch in einer ähnlichen Richtung. Dann werden Sie auch die Unterstützung erhalten, die man für große Taten braucht.
Jetzt kommt Ihre Körpersprache als Redner ins Spiel, Ihr Auftreten und die große und kleine Geste, die Bedeutung ausdrückt. Ab diesem Zeitpunkt sollte man die Menschen kennen (und deutlich die Fakten in den Hintergrund rücken).
Bei der Rhetorik steht die positive Einflussnahme auf Menschen im Vordergrund - bei der Präsentation die Vermittlung der Fakten.
Spüren Sie den Unterschied?
Redner werden bedeutet: Sie müssen Ihr Publikum studieren, deren Vorlieben, Reaktionen und Abneigungen. Sie müssen etwas von Gruppendynamik verstehen und aktiv anwenden können. Wenn Ihnen die Motivation Ihrer Mitarbeiter sowie Ihrer Kunden und deren vehemente Unterstützung im Vordergrund stehen, dann sind Sie reif für mein Seminar "Überzeugende Rhetorik und Körpersprache."
Und was machen Sie mit den Fakten? Auch nach meiner Meinung, müssen die betrieblichen Fakten beherrscht werden. Aber sie sind nicht das Höchste im Betrieb - sie sind die Grundlage, auf der die anderen Prozesse, wie Planung und betriebliche Strategie aufbauen. Dafür können Sie einen exzellenten Fachmann einstellen. Es ist definitiv nicht die Aufgabe eines Kapitäns auch gleichzeitig zu rudern.
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